Freitag, 29. Mai 2009

Die Vorbereitungen laufen

Bald geht es los nach Bonn: zur Vorbereitung werden fleißig spannende Bücher gelesen, Märchenkostüme für Aktionen gesammelt, Klima-Sprüche ausgedruckt, die Sinflut an Mails steigt wieder, der Kalender steht schon voller Aktionen und vieles mehr. Was passiert denn jetzt nun mit den ganzen vielen Klimateams?

BUNDjugend-Klimateam: Das nationale Klimateam der BUNDjugend ist offziell am Wochenende von 05. bis 07. Mai in Bonn. Am Freitag werden wir einem Vortrag von Carolin Zerger zu dem aktuellen Stand der Verhandlungen hören und ein wenig "Konferenzluft schnuppern".
Am Samstag findet 12 uhr ein großes Luftbild von 350.org in den Rheinauen mitsamt anschließender Demo + Kundgebungen statt. Dort werden wir dann auch unsere Klimaflüchtlingskapagne vorstellen (www.bundejugend.de/protest!). Anschließend hat das Team die Möglichkeit, Side-Events zu besuchen bzw. bei weiteren Aktionen mitzumachen.
Sonntag vormittag ist trifft sich die Euopäische Jugend der Klimabewegung, um speziell europäische Probleme zu diskutieren. Am Nachmittag ist dann das Seminar vom JBZE mit German Watch zum Thema Klimapolitik, Lobbying und Mobilisierung - wir sind schon alle sehr gespannt.
Während der Zeit in Bonn wollen wir auch die Bäume rund um das Maritim-Hotel mit Sprüchen zum Thema Klimaschutz und Klimawandel behängen - also Augen auf!

YFoEE-Team (europäisches Klimateam): Auch hier haben wir Mitglieder in unseren Reihen. Diese Gruppe wird vom 02. bis 07. Juni in Bonn sein. Das Team ist in drei Gruppen unterteilt: Die "Politik"-Gruppe, die Aktions-Gruppe und die Medien-Gruppe. Dazu wird es die Woche über verschiedenste spannende Veranstaltungen und Treffen geben.

JBZE AK Klimapolitik: Auch das JBZE ist an gleichen Wochenende wie die BUNDjugend zahlreich vertreten (sogar mit Videokamera). Zu nennen ist da auch alle Fälle Sonntag Nachmittag das Seminar mit German Watch. Außerdem findet noch während der Demo die "Firytale-Aktion zum Thema Energiemärchen statt - neugierig? Nachfragen :-)

Außerdem wird es jeden Abend um neun im Haus Venusberg ein Treffen der internationalen Jugend geben, um sich über Informationen und Geschehnisse auszutauschen, wichtige Sachen abzustimmen und organisatorische Dinge zu klären. Natürlich werden wir auch hier regelmäßig dabei sein und mitmischen!

Und ab nächste Woche gibt es dann auch wieder Fotos aus Bonn.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Erster Entwurf für Verhandlungstext...

... ist veröffentlich wurde und unter diesem Link auf der Homepage der Klimakonferenz zu finden - leider nur auf Englisch.

Sonntag, 17. Mai 2009

Point Break: Climate Fugitive Campaign in English

And because it's such a great video, you find the english subtitles here.
With this video we try to animate people sending Merkel, the federal chancelor of Germany, a protest mail with the demand to do something for climate fugitives.

Online-Kampagne der BUNDjugend zum Thema Klimaflüchtlinge

Die BUNDjugend fordert die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, Verantwortung bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn im Juni und Kopenhagen zu übernehmen und sich für folgende Forderungen stark zu machen:

1. Klimaflüchtlinge in die Genfer Flüchtlingskonventionen aufzunehmen.
2. Eine Reduktion der CO2-Emmissionen bis 2020 um 40% und bis 2050 um 100% festzusetzen.
3. Reiche Länder sollen ihre Klimaschulden bezahlen und die betroffenen Regionen bei der Anpassung an den Klimawandel finanziell und durch Technologien unterstützen!

Protest-E-Mail an Angela Merkel:
Fordert mit uns mehr Verantwortung von den Industriestaaten ein! Menschen, die sich an der Aktion der BUNDjugend beteiligen wollen, können auf der Kampagnenwebseite automatisch eine Protest-Mail an die Bundeskanzlerin verschicken und einen den animierten Film unten zum Thema Klimaflüchtlinge an Freunde und Bekannt versenden.


GEFÄHRLICHE BRANDUNG - starring: A. Wohlstands-Merkel!

Samstag, 16. Mai 2009

Klimawandel in 90 Sekunden...

... von 350.org

Kirsty auf Deutsch...

In diesem Video wurde die beeindruckende Rede von Kirsty Schneeberger, Mitglied der internationalen Jugenddelegation, auf der Zwischenkonferenz des UNFCCC im April 2009 in Bonn festgehalten - dies zeigt, wieviel Einfluß die Jugend haben kann und wie wichtig es ist, dass wir uns weiterhin enagieren - also macht mit!

Freitag, 15. Mai 2009

CCS als CO2-Ersatzdroge

Nun wollte ich nochmal von einer weiteren sehr interessanten Veranstaltung am Mitwoch im Rahmen der Campustour 2009 unter dem Titel "Neue Kohlekraftwerke? Welche Verantwortung trägt die Wissenschaft?" berichten. Diskussionsteilnehmer waren zum einen Pastor Dr. Thomas Schaack (Umweltbeauftragter der nordelbischen Kirche), Prof. Dr. Klaus Wallmann (Institut für Meeresforschung, Kiel), sowie Karin Heuer (Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung der Heinrich-Böll-Stiftung, Moderation).

Zunächst berichtete Prof. Wallmann von seinem Arbeitsbereich. Er beschäftigt sich damit, wie sich Gase im geologischen Untergrund verhalten und versucht eine sichere Variante für CCS (Carbon Capture and Storage = CO2-Abscheidung und -speicherung) zu entwickeln. Dabei betrachtet er besonders die Speicherung von CO2 im Meeresgrund, da dies zwar teurer, aber wesentlich sicherer sei, als die Speicherung in der Erdkruste.

Danach berichtete Dr. Schaack kurz über die Problematik, dass in der Wissenschaft häufig ein moralischer Filter fehle und diese niemals wertneutral, sondern immer von irgendwelchen Interessen geleitet sei. Dies bot Vorlage genug, sich einmal mit der Finanzierung des sogenannten SUGAR-Projektes (= Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung, Abbau und Transport) zu beschäftigen. Dieses Projekt hat 13 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten: 7.4 Millionen vom Bundesministerium für Wirtschaft, 2.7 Millionen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und 2.9 Millionen von Firmen wie Eon, RWE, aber auch Stadtwerke Kiel.
Dennoch gilt für diese Energiekonzerne wie sich herausstellt CCS nur als Plan B. Kohlekraftwerke ohne CCS sind wesentlich effizienter (da die Abscheidung von CO2 einen Energieverlust bis zu 45% kostet). Mithilfe dieser und mittels Atomkraftwerke soll die Energieversorgung der nächsten Jahrzehnte gesichert werden. Da allerdings der Klimawandel eine immer breitere Masse in der Öffentlichkeit erreicht, ist vollkommen klar, das dieser Weg nicht öffentlich vertretbar ist. Deshalb versuchen die Energiekonzerne über CCS ihre Kohlekraftwerke zu erhalten bzw. neue zu bauen. Die neuen KKWs, die in nächster Zeit entstehen sollen (und von den Geldern aus dem Emmissionszertifikatehandel mitfinanziert werden), müssen mit der CCS-Technik allerdings noch nicht ausgestattet werden. Und dies wird auch nur passieren, wenn die Emmissionszertifikate irgendwann einmal teurer als die CO2-Abscheidung sein sollte - zum Vergleich: im Moment kostet ein Zertifikat 9,99 Euro (Stand: 04.02.09), womit man die Berechtigung erhält, eine Tonne CO2 zu emmittieren. Damit sich die CCs-Technik rechnet, müsste ein Zertifikat allerdings 30 bis 50 Euro kosten.

Prof. Wallmann machte gleichzeitig auch deutlich, dass es sich bei der CCS-Technik um einen reinen Verzweiflungsakt handelt: die Wissenschaftler wissen, was notwendig ist, um den Klimawandel aufzuhalten - aber in der Politik passiert nichts. Es möchte also niemand die Entwicklung der Eneuerbaren Energien aufhalten (mal abgesehen davon, dass Regionen, in die CO2 gepumt wurde, nicht mehr für Geothermie oder wie in Brunsbüttel der Fall für die Speicherung von Windenenergie in Form von Druckluft möglich ist). Allerdings müsse man laut Wallmann immer abwägen, was man für wichtiger halte.

Außerdem darf man bei der ganzen Sache nicht vergessen, dass CCS sich erst in den Anfangszuständen befindet: die Techniken müssen erst für Großkraftwerke entwickelt und die Speicherstätten erst getestet werden ("Wahrscheinlich werden 8 von 10 erstmal undicht sein."). Und tief im Meeresboden weiß man schon, was passiert: der pH-Wert wird auf 3.5 abfallen und die dort lebenden Bakterien würden dies nicht überleben - ein Ökosystem zerstört. Und sollte der Fall eintreten, dass das CO2 entweicht, wäre auch das nicht so schlimm, da es sich um kein giftiges Gas handele. Falls wir aber dadurch den Tipping Point (siehe unten) erreichen, kann es weitaus schlimmer werden, als ein Leck wie Asse...

Zuletzt verglich Wallmann CO2 mit einer Droge - man kommt nicht runter und Methadon in Form von CCS kann erstmal helfen. Jetzt ist klar, warum die Bundesregierung unverantwortlich schnell CCS gesetzlich ermöglichen möchte.

Mehr zum Tipping-Point:



PS: Geschenktipp - Emmissionszertifikat. Bei "The Compensators" kann man Emmissionszertifikate kaufen und vernichten lassen, sodass der Industrie nicht mehr so viel CO2-Ausstoß zur Verfügung steht. Allerdings hat die Organisation zur Zeit Probleme beim Kauf der Zertifikate.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Campustour 2009 in Kiel: Die Klimabewusste Hochschule

Zur Zeit befindet sich die Campustour 2009 (www.boell.de/campustour) der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiel. Thema ist - wie passend: "Die klimabewusste Hochschule".

Bisher waren wir bei zwei recht interessanten, aber leider sehr wenig besuchten Veranstaltungen: zunächst ging es darum, Klimaschutz(politik) in den Lehrplan nicht nur für jede Disziplin, sondern auch für jeden Studenten verbindlich einzuführen. Als Referenten hierfür waren Ingrid Nestle (Promotionsstudentin an den Universitäten Flensburg und Cambridge über die Kosten des Klimawandels) und Klaus Dierßen (Professor für Geobotanik an der CAU Kiel) eingeladen. In einer kleinen Runde haben wir uns über die verschiedensten Themen unterhalten. Als Ziel definierten wir, dass nicht nur in den Spezialstudiengängen das Thema Klimawandel eine Rolle spielt (wie zum Beispiel in Flensburg im Studiengang "Energie- und Umweltmanagement"), sondern auch in jeder anderen Disziplin und für jeden einzelnen Studierenden. Leider sind wir auch zu der Erkenntnis gekommen, dass sich im Zuge der Umstellung auf das Bachelor/Master-System gezeigt hat, dass die Professoren sich mit neuen Dingen etwas schwer tun. Aus diesem Grund wäre es schwierig, dieses neue Thema in den Lehrplan zu integrieren, zumal dafür ein anderes Thema kürzer kommen müsste. Noch mehr Belastung könnte man den Studenten nämlich nicht zumuten.

Auch die zweite Veranstaltung zum Thema "Wirtschaftskrise und Klimawandel - Chance oder Hemmnis?" war leider nur sehr spärlich besucht, dennoch sehr interessant. Zu diesem Thema standen Dr. Sonja Petersen (Institut für Weltwirtschaft), Florian Prange (Klima-Allianz und Forum für Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft) und Kai Lippert (Geschäftsführer von Energie aus Wind und Sonne) Rede und Antwort.
Herr Prange stellte fest, dass sich zu Zeiten der Finanzkrise Klimaschutz sehr wohl auch wirtschaftlich lohne. Wir redeten über das gerade vorhandene niedrige Zinsniveau, das die Bereitschaft der Leute, nachhaltig zu investieren, steigert, sowie über die Konjunkturpakete und deren rein ökonomisch ausgerichtete Wirkung. Aus diesem Grund können Konjunkturpakete eine sinnvolle Klimapolitik nicht ersetzen - wohl aber können die Gelder zum Klimaschutz genutzt werden können. Bisher erweisen sich aber laut Petersen nur zirka 13% der Ausgaben als nachhaltig und ökologisch. Dies allerdings nur, wenn man " sehr wollwohlend" rechne.

Lippert stellt auch fest, dass eine Umstellung auf ökologische Energieerzeugung natürlich nicht ohne Kosten und Verzicht (aber nicht auf Kosten der Lebensqualität) funktioniere. Trotz allem müsse dies sofort passieren, da wir bereits jetzt nicht mehr genügend Ressourcen für die Umstellung haben.
Und auf die Wirtschaftskrise mit Konsum zu reagieren, verschärfe die Problematik nur, da Konjunkturpakete in "kurze Arbeitgeber" investieren (sobald ein Gebäude fertig saniert ist, sind die Bauarbeiter wieder arbeitslos). In diesem Zusammenhang warf Petersen die Frage auf, ob die Abwrackprämie unsere Gesellschaft widerspiegele: Kurzfristiges Wohlergehen wird Nachhaltigkeit vorangestellt und ist nicht mehrheitsfähig.

Nun möchte ich mit einem Satz, der mir im Gedächtnis geblieben ist: "Gesegnet mit Möglichkeiten scheitern wir gerade." - lasst uns das verhindern!

Mittwoch, 13. Mai 2009

Greenpeace-Aktion: Geld für den Klimawandel

"Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet"

Dienstag, 12. Mai 2009

Klimaworkshop

Am Samstag haben wir auf der Bundesfachschaftentagung der Biologie-Fachschaften einen Klimaworkshop gemacht. Wir haben viel gefragt, erzählt und diskutiert und hoffentlich einige Fachschaftler motivieren können, sich ebenfalls zuhause im Bereich Klimapolitik zu engagieren. Diese Workshops bietet die BUNDjugend auch für Schulklassen an. Auf dem Bild spielen wir gerade das Weltverteilungsspiel: die Leute müssen erraten, wieviel Einwohner prozentual auf den Kontinenten leben, wieviel sie verdienen und welchen CO2-Ausstoß sie haben. In den Workshops geht es darum, über die Ursachen und Folgen des Klimawandels zu reden, aber auch über persönliche Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Gesetz zur CO2-Abscheidung

Zur Zeit berät der Bundestag über ein neues CCS-Gesetz (= Carbon Capture and Storage, CO2-Speicherung). Dieses soll der Industrie ermöglich, CO2 aus Kohlekraftwerken abzuscheiden und in tieferen Erdschichten zu speichern.

Allerdings verbraucht diese Technologie Strom, sodass für die gleiche Menge Energie wesentlich mehr Kohle verbrannt werden muss. Die CO2-Abscheidung ist eine noch recht neue Technologie und über die Sicherheit und Wirksamkeit herschen noch zu viele Unklarheiten. Nach 30 Jahren kann das Haftungsrisikio bereits an die Bundesländer übertragen werden - so wälzen die großen Energiekonzerne das Risiko einfach und problemlos an den Steuerzahler ab (erinnert mich irgendwie an Asse...). Und das Erdreich kann nicht mehr für weitere Zwecke (wie z.B. Geothermie) erkundet werden.

Was könnt ihr tun? Ihr könnt euer Ministerpräsidenten überzeugen, sich gegen dieses Gesetz auszusprechen. Unterzeichnet unter

www.ausdenaugenausdemsinn.de und
beim BUND.

Dort findet ihr auch weitere Infos und ein Video zu diesem Thema.

Und auf der Seite des Bundestages nochmal ein paar Infos, weiterführende Seiten und Entwurf des Geestzes.