Donnerstag, 18. Juni 2009

Fotos, Videos und weitere Berichte folgen dieses wochenende... versprochen!

Nun aber ein Bericht aus dieser kleinen UN-Welt...

Die COP 14 in Poznan war eine gute Vorbereitung auf weitere Klimakonferenzen. Da wir mit den UN-Klimaverhandlungen ja inzwischen ein wenig vertraut sind, konnten wir in Bonn von Anfang an unsere eigenen Schwerpunkte setzen.
Die nicht enden wollende Liste an Side-Events habe ich mir nur noch selten angeschaut (die spannendsten bekommt man auch so per Flurfunk mit), dafür sind die Verhandlungen mit steigendem Wissenstand spannender geworden und bei den Aktionen der International Youth waren wir von Anfang der Planung dabei.

Eine neue Organisationsstruktur


Während der beiden Zwischenkonferenzen in Bonn hat sich der Aufbau der International Youth ein wenig geändert. Statt endlosen Diskussionen in einer riesigen Runde von Ideenreichen, jungen Menschen und festgefahrenen Arbeitsgruppen gibt es nun den sogenannten „Spokescouncil“. Zu unterschiedlichen Themen werden flexible Affinitätsgruppen gegründet bzw. aufgelöst sofern kein Bedarf mehr besteht. Die Sprecher dieser verschiedenen Gruppen bilden zu den täglichen Treffen der International Youth dann den „Spokescouncil“. Das heißt, nur diese setzen sich in die Mitte des Plenums und diskutieren.

Um auch diese Diskussionen effektiver zu gestalten, wird sie in vier Runden eingeteilt:

1. Runde: Die Affinitätsgruppen stellen sich vor.
2. Runde: Die Runde wird auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht.
3. Runde: Wer für Aktionen oder Ideen noch weitere Hilfe benötigt, kann sich hier an das gesamte Plenum wenden.
4. Runde: Hier werden die wichtigsten Entscheidungen mit dem gesamten Plenum getroffen.

Danach folgt eine Abschlussrunde, in der alle im Plenum wichtige Ansagen loswerden können.

Eine Frage des Interesses

Es ist schon eine merkwürdige kleine Welt, diese Klimakonferenzen. Modernste Hotels, schicke Anzüge, riesengroße Säle und mittendrin ein Haufen bunter, junger Menschen: die internationale Jugend. Wenn man unter all diesen jungen Menschen durch die Gänge der Verhandlungsräume und Stände der verschiedensten Organisationen läuft, versteht man nicht, warum man sich mit den Politikern so uneinig ist. Es will doch die ganze Welt das Klima retten. Warum stellen sie dann nicht endlich mal ein vernünftiges Abkommen auf die Beine?
Und wenn man nach den Verhandlungstagen wieder in die „Realität“ mit anderen wichtigen Dingen und Problemen geworfen wird, lernt man wieder, dass es doch nicht jeden interessiert. Und genau deshalb hat die Atom-, Kohlekraftwerks- und Automobilindustrie eine wesentlich einflussreicherere Lobby.

Freitag, 5. Juni 2009

Wow

Obwohl die Zwischenkonferenzen nur klein sind im Vergleich zu den echten UN-Klimakonferenzen, geraten wir in Bonn gerade ziemlich ins Rotieren.

Heute hatten wir mit young friends of the earth eine Aktion vor dem Eingang. Die Politiker mussten in einer Schulklasse nachsitzen, da sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Das bedeutete gestern natürlich auch, dass wir die halbe Nacht anner, masken etc. basteln mussten. Dann um 7 Uhr los, um noch vor den Delegierten bei der Konferenz zu sein.

Außerdem haben wir eine deutsche Delegierte getroffen und uns mit ihr über Lobbystrategien und die europäischen Positionen bei den Klimaverhandlungen gesprochen. Wieder ein Gesicht mehr, das man auf den Gängen mal ansprecehn kann, um für ein ordentliches Abkommen in Kopenhagen zu lobbyieren.

Gerade wird vor der Tür der Film über unsere Angela Wohlstandsmerkel gezeigt (Link siehe frühere Beiträge). Für die Konferenzgänge ist der Film anscheinend zu politisch und uns wurde verboten, ihn in der Konferenz zu präsentieren. Wer Lust hat, kann ja mal beim UN-Klimasekretariat in Bonn anrufen und fragen, wie das sein kann. :-D

So, ich bin dann mal wieder bei der Aktion draußen.
Heute Abend dann noch ein Side-Event der amerikanischen regierung - mal gucken was die so sagen, um ihren Plan, ein Kyoto-Folgeabkommen zu torpedieren, zu rechtfertigen.

Mehr von uns später (und dann vielleicht auch etwas strukturierter....

Mittwoch, 3. Juni 2009

Die neue Kampagne von Friends of the Earth

THE BIG ASK

EUROPAWAHLEN


Sonntag sind Europawahlen - und wer unseren Blog ein wenig verfolgt, der hat vielleicht mitbekommen, wie wichtig die EU in den internationalen Klimaverhandlungen ist. Alle Länder verstecken sich hinter den gemeinsamen Zielen des EU-Klimapaketes und wollen möglichst nicht hervorstechen. Verhindert also, dass die EU die Klimaverhandlungen untergräbt und geht sinnvoll wählen!

Verhandlungen kommen nur langsam voran... wie eine Schnecke mit Krückstock

Seit gestern sind wir also fast wieder vollständig (besondere Grüße an Franzi und Sarah!)... und wie in Polen schon erlebt, gehen die Verhandlungen wieder stocken voran.

Es wird schon länger diskutiert, ob ein schlechtes Abkommen schlechter als gar kein Abkommen ist, ob die Delegationen es sich erlauben können, ohne irgendwas nach Hause zu gehen und ich frage mich, wie oft inzwischen unsinnig weiße, leere Papiere mit der Überschrift „Emissionsziele der Annex 1-Länder“ gedruckt und den Delegierten vorlegt wurden, in der Hoffnung, dass inzwischen Neues passiert ist. Die EU hat sich auf die Reduktion von 20% CO2 in der Atmosphäre im Vergleich zu 1990 bis 2020 festgelegt – der letzte IPCC-Bericht fordert 45% - vielleicht gehen sie sogar auf 30%, wenn andere Länder mitziehen.
Das ist jedoch eher unwahrscheinlich, zumal die USA das Kyoto-Protokoll wahrscheinlich auch dieses Mal nicht unterschreiben wird. Sie wollen für die Entwicklungsländer vergleichbare Ziele – was eher absurd ist, wenn man bedenkt, wer für den hohen Anteil an Emissionen in der Atmosphäre verantwortlich ist. Und trotz der Finanzkrise haben sie noch genügend Geld, um die kleinen Inselstaaten aufzukaufen. So ganz nach dem Motto: Wenn ihr schweigt, zahlen wir mehr Geld für eure Anpassungen an den Klimawandel... Ein Land lässt sich eben nur schwer umstellen - da kann auch ein neuer Präsident nicht viel ändern.

Am 17. Juni müssen die Industrieländer jedenfalls bekannt geben, wie viele Emissionen sie reduzieren wollen – allerdings passiert auch nichts, wenn sie dies nicht tun.

Auch wenn das alles ziemlich negativ klingt, bleiben wir trotzdem am Ball - und das sollte jeder tun! Denn bis Kopenhagen ist noch ein halbes Jahr Zeit: Ein halbes Jahr, um die Verhandlungen zu beeinflussen, mit den Politikern zu reden, sinnvoll zu wählen und mit ganz viel Aktionen die Menschen aufzuklären! Und auch nach Kopenhagen wird es weitergehen, denn auch das (eventuelle) Kyoto-Nachfolgeprotokoll gilt es zu verbessern und irgendwann wieder zu ersetzen.

Montag, 1. Juni 2009

Wir auch!

Damit Marika in den nächsten Tagen nicht ganz allein bloggen muss, machen sich auch noch Marina und Björn auf den Weg nach Bonn.
Als Teil der Act now!-Gruppe der BUNDjugend, bzw. der young friends of the earth werden wir bei Actionplanung und Policy (also inhaltlicher) Arbeit dabei sein.

Und gestern gab es auch schon einen Beitrag der "International youth" zur Begrüßung der Delegierten: Tagesschaubericht

Los geht's!

Ankunft in Bonn


Erster Eindruck.


Nun bin ich als erste der "Polen-Fahrer" gestern in Bonn angekommen und habe im Zug schon einen netten Menschen von der Neuseeländischen Delegation kennengelernt. Er war sehr gespannt, da es seine erste Konferenz war (er schien mir auch recht jung, um schon bei der Regierung zu arbeiten :-)) und hat sich schon auf kurze Nächte eingestellt.

Dieses Mal geht es aber etwas gelassener als in Polen los. Die Konferenz startet aufgrund des Feiertages erst morgen, dafür ist heute Akkreditierungs-Tag. Rein theoretisch könnte ich also ganz gelassen meinen Badge abholen, allerdings warte ich noch im Haus Venusberg - ein katholisches Bildungswerk - auf die nächsten Neuankömmlinge, um diese einzuweisen. Engisch sprechen hier nur ein paar Leute, aber irgendwie geht es doch immer.
Ansonsten ist wie gesagt noch nicht viel aufregendes passiert, außer dass ich viele nette Leute aus aller Welt kennengelernt habe. Aber auch das ist hat ja an sich schon was Spannendes :-)



Mit den besten Grüßen aus Bonn...

Freitag, 29. Mai 2009

Die Vorbereitungen laufen

Bald geht es los nach Bonn: zur Vorbereitung werden fleißig spannende Bücher gelesen, Märchenkostüme für Aktionen gesammelt, Klima-Sprüche ausgedruckt, die Sinflut an Mails steigt wieder, der Kalender steht schon voller Aktionen und vieles mehr. Was passiert denn jetzt nun mit den ganzen vielen Klimateams?

BUNDjugend-Klimateam: Das nationale Klimateam der BUNDjugend ist offziell am Wochenende von 05. bis 07. Mai in Bonn. Am Freitag werden wir einem Vortrag von Carolin Zerger zu dem aktuellen Stand der Verhandlungen hören und ein wenig "Konferenzluft schnuppern".
Am Samstag findet 12 uhr ein großes Luftbild von 350.org in den Rheinauen mitsamt anschließender Demo + Kundgebungen statt. Dort werden wir dann auch unsere Klimaflüchtlingskapagne vorstellen (www.bundejugend.de/protest!). Anschließend hat das Team die Möglichkeit, Side-Events zu besuchen bzw. bei weiteren Aktionen mitzumachen.
Sonntag vormittag ist trifft sich die Euopäische Jugend der Klimabewegung, um speziell europäische Probleme zu diskutieren. Am Nachmittag ist dann das Seminar vom JBZE mit German Watch zum Thema Klimapolitik, Lobbying und Mobilisierung - wir sind schon alle sehr gespannt.
Während der Zeit in Bonn wollen wir auch die Bäume rund um das Maritim-Hotel mit Sprüchen zum Thema Klimaschutz und Klimawandel behängen - also Augen auf!

YFoEE-Team (europäisches Klimateam): Auch hier haben wir Mitglieder in unseren Reihen. Diese Gruppe wird vom 02. bis 07. Juni in Bonn sein. Das Team ist in drei Gruppen unterteilt: Die "Politik"-Gruppe, die Aktions-Gruppe und die Medien-Gruppe. Dazu wird es die Woche über verschiedenste spannende Veranstaltungen und Treffen geben.

JBZE AK Klimapolitik: Auch das JBZE ist an gleichen Wochenende wie die BUNDjugend zahlreich vertreten (sogar mit Videokamera). Zu nennen ist da auch alle Fälle Sonntag Nachmittag das Seminar mit German Watch. Außerdem findet noch während der Demo die "Firytale-Aktion zum Thema Energiemärchen statt - neugierig? Nachfragen :-)

Außerdem wird es jeden Abend um neun im Haus Venusberg ein Treffen der internationalen Jugend geben, um sich über Informationen und Geschehnisse auszutauschen, wichtige Sachen abzustimmen und organisatorische Dinge zu klären. Natürlich werden wir auch hier regelmäßig dabei sein und mitmischen!

Und ab nächste Woche gibt es dann auch wieder Fotos aus Bonn.